Samstag, 15. Mai 2010

Höhenrausch in Thüringen


  • Tag: 13
  • Etappe: Tonndorf - Masserberg
  • Tagesdistanz: 64,94 km
  • Höhendifferenz: 486 Meter (Höhe von 312 Meter bis 799 Meter)
  • Gesamtanstieg: 725 Meter
  • Gesamtabstieg: 276 Meter
  • Kalorienverbrauch: 1651 kcal

Radeln an Christi Himmelfahrt - für alleinreisende Damen auf dem Ilm-Radweg kann das auch mal zum Himmelfahrtskommando werden. Den ersten Schnaps bekam ich gegen zehn Uhr angeboten. Jede Steigung nahm ich mit jubelnden Fans am Straßenrand und jedes Mal, wenn ich wieder eine Horde betrunkener "Väter" passierte, war ich froh, wenn die lustigen Herren mich auf dem Rad und ihre Hände an ihren Bierflaschen ließen. Überall am Wegesrand waren über Nacht "Tankstellen" wie Pilze aus dem feuchtfröhlichen Boden geschossen.




So war ich froh, dass ich mich mit Martin ein wenig abseits der Strecke in Masserberg verabredet hatte und ich mich gegen Mittag Richtung Rennsteig auf der Landstraße abseilen konnte. Lieber sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht, als hinter jedem Busch einem Mann mit offener Hose auf dem Präsentierteller serviert zu bekommen.



Und dann begann sie: meine erste richtige Bergetappe im Thüringer Wald. Als mein Höhenmesser zum ersten Mal über die 700 Meter kletterte, war mein Puls schon längst auf 180.




In endlosen Serpentinen schraubte ich mich fast 500 Meter in die Höhe. Die ersten Bergbahnen und Skilifte verbreiteten Bergatmosphäre.




Die Luft wurde verdammt dünn da oben. Wie gut, dass es inzwischen auch im Osten Bananen gibt. ;-)




Was kann mehr motivieren als diese beiden Vorbilder?




Der Gedanke an zwei ganze wunderbare Tage in Martins Armen ließ mich die Schmerzen vergessen und ich stieg in Gedanken mit meinem Rad unterm Arm einfach in die nächste Gondel ein.





Irgendwann war ich dann ganz oben. Zum ersten Mal eine 800 auf dem Höhenmesser. Zum ersten Mal eine 1000 auf dem Kilometerzähler. Zum ersten Mal Besuch an der Strecke. Nennt man so etwas Höhenrausch?




Auch mit meiner Karriere geht es übrigens nach rechts den Berg hinauf, ganz steil nach oben.



Nur die Gesundheit hängt momentan etwas auf halb acht. Ich arbeite daran.

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