Donnerstag, 1. April 2010

Kein Aprilscherz: Ich nehme die Herausforderung an


Mit dem Rad von Flensburg nach Tirol. Erst vorgestern war es, als mir beim Laufen in der Sonne am Kanal zum ersten Mal diese Idee durch den Kopf spukte. Hinter mir liegt ein schwieriges Jahr. Vor mir liegen ein paar Wochen ohne Job, die ich für mich nutzen möchte. Etwas Besonderes soll es sein. Erinnerungen möchte ich speichern, die mich mein Leben lang bereichern werden. Ich möchte wieder zu mir finden, die Augen öffnen und die Welt und ihre Bilder in mich aufsaugen. Wieder offen sein für Begegnungen. Sport machen und meinen Körper spüren. Meiner Seele Raum und Zeit im Alleinsein geben, aber Anlaufpunkte haben, wenn ich Sehnsucht nach Menschen bekomme. Was kann es da besser geben als eine lange Radtour einmal quer durch Deutschland?

Vor ein paar Tagen noch wollte ich ganz weit weg. Orang-Utans in Borneo hüten, den Kilimanjaro besteigen oder wenigstens den Jakobs-Weg erwandern. Und nun werden es also rund 3000 Kilometer auf dem Rad. Am Ende wird mich in Imst in Tirol hoffentlich der Mann erwarten, der mir vor ein paar Tagen ordentlich den Kopf verdreht hat. Auch das ein Aufbruch zu neuen Ufern. Das wird mir Motivation sein, wenn der Wind zu stark, die Berge zu hoch und die Landstraßen zu einsam erscheinen.

Gestern habe ich es den ersten Freunden erzählt. Und je mehr ich darüber spreche, desto klarer werde ich in meinem Kopf. Die grobe Route habe ich bereits im Internet entdeckt: www.brigitte.de/reise/brigitte-touren/radtouren/brigitte-radtour-ueberblick-534500/
Am Ende werde ich die Route bis ins Nachbarland verlängern, dazwischen immer mal ein paar Schlenker einbauen, um Freunde und Familie zu besuchen.
Und meinen Tourbegleiter habe ich heute wohl auch schon entdeckt. Sportlich ist er und doch verlässlich: www.stevensbikes.de/2010/index.php?bik_id=126&lang=de_DE
Ich glaube, ich habe mich ein bißchen in dieses Rad verliebt. Nach einer Odysee durch die diversen Radläden unserer Hauptstadt, war ich gerade etwas verzweifelt ob all der Inkompetenz und des Desinteresses der Verkäufer, als ich hier: http://www.ostrad.de/ auf den Richtigen traf. Rennradprofi war er mal und seine Augen glänzen mit meinen um die Wette, als ich ihm von meiner Idee erzähle. Er wird aus diesem Rad meinen perfekten Begleiter machen. Samstag werde ich Probe fahren. Denn die Zeit rast: Am 1. Mai will ich an der dänisch-deutschen Grenze starten und zuvor muss das Rad natürlich auch noch eingefahren werden.

In meinem Bauch kribbelt es, wenn ich an meine Reise denke. Ich freue mich auf diese Tour.

3 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. Liebe Kerstin,

    die Augen öffnen nach der Krise, wieder zu sich selbst finden - das sind Worte und Aufgaben, die jeder wohl früher oder später vor sich auftauchen sieht. An sich würde ich vermuten, dass der Weg das Ziel ist und man sich erst auf den Weg machen muss, um sich zu finden. Mir hat es aber den Anschein, als hättest Du Dich schon wieder gefunden...und das freut mich sehr für Dich! - Gerne begleiten wir Dich ein Stück des Weges... Viele Grüße E.

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  3. Gute Reise, Geliebte!
    Ich wünsche dir viel Spaß und jede Menge kleine Abenteuer. Kreative Gedanken und inspirierende Begegnungen. Kann deine Ankunft kaum erwarten und ersehne deine Nähe. Du weißt - ich will dich - also gib Gas! ;-) KUSS vom Ziel

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